Donnerstag, 2. April 2015

"Carte bleue" von Urs Wohler am 27. März UNO-Weltwasserwoche in Engiadina Bassa.

3. UNO-Weltwasserwoche, Schlussbilanz «carte bleu» von Urs Wohler, Tourismusdirektor Engadin Scuol Samnaun Val Müstair, 27. März 2015

Die 3. UNO-Weltwasserwoche war der fragenden Erkenntnis gewidmet: «Nichts verbindet (und trennt?) uns mehr als das Wasser!»

Moritz Leuenberger sagte im Mediengespräch vor dem offiziellen Start in die
3. UNO-Weltwasserwoche dazu: «Auf ethische Fragen, und davon gibt es besonders viele, gibt es nie einfache Antworten. Nicht die effektiven Werte und Verhältnisse zählen, sondern die relativen Verhältnisse.» Und als Beispiel nannte er die Umsiedlung beim Marmorera-Stausee und jene beim Dreischluchten-Staudamm in China: 20 Familien hier, 5 Mio. Menschen dort.

Da wussten wir: Wir haben uns nichts Einfaches vorgenommen, mit dieser Woche. Aber es ist auch nicht der Stil von Ernst Bromeis, etwas Einfaches zu machen. Und unser Stil auch nicht. Darum nahmen wir uns für die Beleuchtung dieser Frage eine ganze Woche Zeit.

Jon Janett sagte im Gottesdienst am Sonntag, dem UNO-Weltwassertag, dass es eigentlich selbstverständlich sein sollte, dass alle Menschen genügend Trinkwasser haben. Weil aber ökonomische Interessen über den menschlichen stehen würden, brauche es die Auseinandersetzung mit dem Thema, und mit dem Wasser.

Da dachte ich an unser Verständnis von Nachhaltigkeit. Wir verstehen sie drei-dimensional: ökologisch, ökonomisch, sozial. Alle drei Achsen im Gleichgewicht. Und in unseren Darstellungen färben wir die gemeinsame Schnittfläche goldig an. Diesbezüglich nehme ich etwas mit, was Moritz Leuenberger auch noch sagte: «Nachhaltigkeit ist dann, wenn unterschiedliche Ziele vollständig erreicht werden und nicht, wenn ein Kompromiss resultiert.» Das nahm ich mit durch die Woche und das macht mir Mut für unsere weitere Arbeit: Das Resultat von dreidimensionaler Nachhaltigkeit ist gleichberechtigt stark und nicht durchschnittlich schwach. Die Farbe des dreidimensionalen Dreiecks ist goldig und nicht grau wie ein fauler Kompromiss.

Am Sonntag haben wir noch das Band durchschnitten, still und leise, trotz vielen Gästen auf «Plaz». Nächstes Jahr werden diesen Akt Trompetenklänge begleiten der Musikschüler, die den Gottesdienst umrahmt haben.

Am Montag war die UNO-Weltwasserwoche in der Bibliothek zu Gast. Aus «Blaues Gold» las Annetta Baumann vor.  Blaues Gold ist ein Märchen aus den Bündner Bergen und erzählt von der Bedeutung und dem Umgang mit den Naturressourcen als unsere wichtigste Lebensgrundlage und grössten Reichtum. Danke an Uorschla Rauch, welche die Verbindung zu den Kindern herstellte, die zahlreich erschienen.

Von der Bibliothek ging es dann direkt ins Bogn Engiadina, wo Thor Heyerdahl einmal mehr mit seinen Freunden vom heutigen Peru nach Polynesien flösste, wozu auch Hawaii und – passend zur nächsten Woche – die Osterinseln gehören. Den Hai und den kleinen Krebs auf dem Balsaholz behalten wir in Erinnerung, aber auch die Verbindung der Männer auf dem Floss unter sich, die durch den Wind und die Strömung geknüpfte Verbindung über’s Meer und die gerissene Verbindung zwischen Thor und seiner Frau.

Dienstag. GV Pro Büvetta. Der Fels drückt. Aber es gibt Hoffnung. Immer mehr Mitglieder, immer mehr Bewegung, auch den einen oder anderen Franken mehr. Werner Reichle hat beste Werbung gemacht für die Vereinigung, trotz grossen Herausforderungen. Und Köbi Gantenbein unterhielt uns gekonnt, witzig, dicht, mit direkter Verbindung zum Wasser – hinter den Staumauern; und dem Nichts vor den Staumauern.

«Was wäre, wenn? » So stieg Ernst Bromeis am Mittwoch Abend ein in das Blaue Wunder, vor 7, 8 Jahren und letztes Jahr in den Rhein. «Was wäre, wenn ich meinen Traum verwirklichen würde? Vom normalen Arbeiten, vom Seriösen zum blauen Wunder». Und damit kehrte er an seinen Ort der Kindheit und Jugend zurück. Er erzählte vom «Scheitern“ und gleich auch vom «gescheiter» werden, was doch so stark zusammen gehört.

 

Im blauen Schloss griff gestern Jörg Perron in die kalten Tasten und spielte Georg Friedrich Händels Wassermusik. Zuerst war es warm wie damals auf der Themse am 17. Juli 1717, es kühlte dann rasch ab auf Temperaturen wie am
7. Juli 2014 am Lago di dentro, wo Ernst in den Rhein stieg. Die überschäu­mende Prosa aus dem Buch «Von Zeit und Fluss» mit der Vorleserin und Übersetzerin Irma Wehrli machte nicht warm. Aber aufmerksam. So viele Bilder habe ich in Worten noch selten gehört. - Wenn ich Zeit habe, werde ich in die üppige und überschäumende Flut der 1‘200 Seiten einsteigen und mich – im goldbraunen, warmen und lieblichen Licht der Musse – davon tragen lassen!

«Watermark» der Kontrast. Schöne und beeindruckende Bilder. Aber harte Realität. Vor einem Jahr Kinostart in den deutschen Kinos, diese Woche bereits zu Gast an den UNO-Weltwasserwochen. Der preisgekrönte Dokumentarfilm, der 20 Wasser-Geschichten rund um die Welt verbindet.

Anja Klug haben Sie selber erlebt. Was vor über hundert Jahren unsere Auswanderergeschichte war, ist heute die Tragödie anderer. Sie geht weiter. Menschen, unterwegs über das Wasser, auch auf dem Wasser der UNO-Weltwasserwochen: «Wir wollen sie nicht! ». ‚Statistiken und Ankünfte pro Monat‘ haben seit heute Abend eine definitiv andere Bedeutung für mich als bisher. Migration wird zu Flucht. Warum macht man das? Bildung, Geld verdienen, Krieg, Verfolgung, Hoffnung.

«Es ist gut, wenn man sich für etwas einsetzt, das einem nicht direkt betrifft. » sagte Moritz Leuenberger. Das haben wir heute getan und jetzt betrifft es uns auch. Das ist unser Vorsprung gegenüber denen, die nicht dabei waren. Und Verpflichtung. -

Ich ziehe eine sehr positive Bilanz. Wir haben diese Woche investiert in die mittel- bis langfristigen Mehrwerte unserer Region und Destination. Wir sind eine Destination, die weiterhin und konsequent den Fokus setzt auf unsere unaustauschbaren Werte, um im Wettbewerb mit nationalen und auch internationalen Mit­be­werbern zu noch mehr Profil zu kommen und dadurch noch interessanter und noch begehrlicher zu werden. Die UNO-Weltwasser­wochen von und mit Ernst Bromeis gehören dazu.

Wie sagte ich schon letztes Jahr: Es braucht Mut, Pioniergeist, langfristige Ziele und Mittel, um eine Positionierung zu verankern und weiter zu entwickeln! Und mit der 3. UNO-Weltwasserwoche und dem Wasser sind wir damit auf dem richtigen Weg.

Herzlichen Dank, Frau Anja Klug, für diesen aufrüttelnden Schlusspunkt!

Und an Dich Ernst, sage ich mit den Worten von Moritz Leuenberger (Zitat): "Sie tun dies seit einigen Jahren mit einem Einsatz, den ich bewundere und für den ich Ihnen danke."

Grazia fich, Ernst, per tuot Tia lavur, l'organisaziun e per teis fich grond ingaschamaint, für's "dranne Blibe".

La terza eivna da l'aua es a fin, viva l'aua!

 

4. UNO-Weltwasserwoche : Rund um den UNO-Weltwassertag am 22. März 2016. Datum und Programm zu gegebener Zeit auf:

www.uno-weltwasserwoche.ch

Foto: Urs Wohler ©Dominik Täuber

Foto: Anja Klug UNHCR und Ernst Bromeis ©Jon Duschletta

 

 

 

 Foto: Urs Wohler ©Dominik Täuber
Foto: Urs Wohler ©Dominik Täuber
Foto: Anja Klug UNHCR und Ernst Bromeis ©Jon Duschletta
Foto: Anja Klug UNHCR und Ernst Bromeis ©Jon Duschletta

Freitag, 27. März 2015

"Lampedusa - eine zivilisatorische Odyssee" mit Anja Klug UNHCR am 27. März UNO-Weltwasserwoche in Scuol.

„Lampedusa – eine zivilisatorische Odysee“ mit Anja Klug UNHCR
Die Geschichte des Unterengadins mit seinen Menschen ist eine Migrations-Geschichte. Engadinerinnen und Engadiner wanderten aus, suchten Ihr Glück im Süden bis Sizilien oder gingen in den Osten bis nach Moskau. Menschen kamen aus allen Europäischen Himmelsrichtungen um im Engadin ihre Existenz aufzubauen. Sie alle waren Wirtschaftsflüchtlinge.
Was die Menschen damals mit den heutigen Flüchtlingen verbindet, ist die Not wegziehen zu müssen, obwohl die Angst vor dem Unbekannten und die Trauer vor dem Verlust, auch der eigenen Identität, für uns wohl unvorstellbar ist.
Im Süden Europas nutzen tausende von Flüchtlingen in ihrer Verzweiflung die Wasserverbindungen im Mittelmeer um ihr Glück auf dem Europäischen Festland zu finden.
Die UNO-Weltwasserwochen haben die Ambition auch aktuelles Welt-Geschehen aufzugreifen und in einem lokalen Kontext zu stellen. Die Veranstaltung „Lampedusa – eine zivilisatorische Odysee“ soll diesem Anspruch gerecht werden.
Im Anschluss wird traditionellerweise Tourismusdirektor Urs Wohler die 3. UNO-Weltwasserwoche 2015 mit einigen persönlichen Gedanken abschliessen.

Bogn Engiadina
Scuol
Sala culturala
20.00 Uhr

 

„Flüchtlingsproblematik Wasserwege“ mit Christian Rathgeb u. Anja Klug
Vor der Abend-Veranstaltung in Scuol kommt es in Chur zu einem Treffen zwischen Bündner Regierungsrat Christian Rathgeb und Anja Klug vom UNHCR. Christian Rathgeb ist Vorsteher des Departements fürs Justiz, Sicherheit und Gesundheit und Verantwortlich für das Amt für Migration. Am Erfahrungs-Austausch zwischen der „Basis“ und dem UNHCR (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen) werden auch Marcel Suter (Amtsleiter Amt für Migration und Zivilrecht) und Georg Carl (Abteilungsleiter Asyl und Vollzug, Amt für Migration und Zivilrecht) teilnehmen.
Das Gespräch ist nicht öffentlich.

Amt für Migration
Graubünden

www.uno-weltwasserwoche.ch

Anja Klug UNHCR Schweiz/Liechtenstein
Anja Klug UNHCR Schweiz/Liechtenstein
Lampedusa
Lampedusa

Donnerstag, 26. März 2015

"Alles im Fluss" und "Watermark, ein Film von schrecklicher Schönheit" am 26. März UNO-Weltwasserwoche in Engiadina Bassa.

„Alles im Fluss“ mit Irma Wehrli und Jörg Perron
Es wird eine Premiere anlässlich der UNO-Weltwasserwochen in Engiadina Bassa. Ein kulturelles Eintauchen und ein „pas de deux“ hoch oben im Chastè da Tarasp. Der einheimische Konzert-Organist Jörg Perron wagt es, die historische Orgel im Schloss aus dem Winterschlaf zu wecken. 
Die Wassermusik von Georg Friedrich Händel auf dem wilden Inn, das wäre wohl etwas schwierig: die Musiker würden wohl oft aus dem Takt geschüttelt. Aber über dem Inn, im Schloss Tarasp, auf der grossen romantischen Orgel mit ihren vielfältigen klanglichen Möglichkeiten im fürstlichen Saal,  da kommt die festliche Musik „königlich“ zur Geltung.
Die Musik von Händel wiegt sich im Zwischenspiel mit den Worten von Thomas Wolfe im „pas de deux“. Der Schriftsteller Thomas Wolfe (1900-1938), ein Kultautor für Generationen junger Amerikaner, ist tief eingetaucht in den Fluss der Zeit und hat dabei sein blaues Wunder erlebt. Die hochgelobte und mit Preisen ausgezeichnete Übersetzerin Irma Wehrli liest aus dem Roman „Von Zeit und Fluss“ und nimmt Sie mit in den Sog einer überschäumenden Prosa. Der Schnee schmilzt, das Wasser fliesst. Prümavaira es qua.

Chastè da Tarasp
Festsaal
17.00 Uhr
Kollekte

 

„Watermark – Ein Film von schrecklicher Schönheit“
Der zweite Filmabend ist nach dem Abenteuer- und Historienfilm Kon-Tiki einem anderen Genre gewidmet.
Ohne Wasser gibt es kein Leben, keine Zivilisation, keine wirtschaftliche Entwicklung. Wasser wird gestaut, um Energie zu gewinnen, es wird umgeleitet, um Wüste in Farmland zu verwandeln und Städte bewohnbar zu machen – meist mit verheerenden Konsequenzen. Der Dokumentarfilm EDWARD BURTYNSKY WATERMARK der mehrfach ausgezeichneten Regisseurin Jennifer Baichwal und dem international bekannten Fotografen Edward Burtynsky lädt auf eine beeindruckende Reise zu verschiedenen Orten auf der Welt ein, die der menschliche Eingriff in den Wasserkreislauf tiefgreifend verändert hat.
EDWARD BURTYNSKY WATERMARK erzählt in 20 Geschichten, gefilmt in 10 Ländern rund um den Globus, von der Lebensnotwendigkeit und der Schönheit des Elements Wasser. In teils aus der Luft aufgenommenen Bildern schlägt EDWARD BURTYNSKY WATERMARK einen eindrucksvollen Bogen vom grössten Staudamm der Welt im chinesischen Xiluodu über das ausgetrocknete Flussdelta des einst mächtigen Colorado und den U. S. Open of Surfing in Huntington Beach bis hin zum bewegenden Kumbh Mela Fest in Allahabad (Indien), wo sich 30 Millionen gläubige Hindus bei einem gleichzeitigen rituellen Bad im Ganges reinwaschen.
«Ein Film von schrecklicher Schönheit.»
3sat Kulturzeit
«Hinreissend schöner Film mit Bildern, die man so noch niemals gesehen hat.» Radio1

Bogn Engiadina Scuol
Grosses Wasserbecken
20.00 Uhr
Eintritt CHF 10,-

www.uno-weltwasserwoche.ch

Foto Schloss Tarasp erstrahlt während der 3. UNO-Weltwasserwoche 2015 in blau.

©Dominik Täuber

www.dt-fotos.com

Watermark
Watermark
Schloss Tarasp Orgel
Schloss Tarasp Orgel
Foto Schloss Tarasp Dominik Täuber Blau
Foto Schloss Tarasp Dominik Täuber Blau

Mittwoch, 25. März 2015

"Ardez liegt am Rhein" am 25. März UNO-Weltwasserwoche in Engiadina Bassa.

„Ardez liegt am Rhein“ mit Ernst Bromeis
Der Grenzschwimmer ist in Ardez aufgewachsen. Am bügl in Tuor hat er sein Velo gewaschen und die selbstgemachten Wasser-Spritzen für den heidnischen Wasserbrauch „San Jon“ mit Brunnenwasser gefüllt. Um schwimmend die Welt zu erkunden musste er den bügl in Ardez verlassen. Mit seinen Schwimm-Projekten unter dem Titel „Das blaue Wunder“ hat Bromeis eine einmalige und unnachahmliche Geschichte geschrieben. Was in den unzähligen Seen Graubündens 2008 begann endete 2014 nach 1200 Rheinkilometern in der Nordsee, im Meer. In seinem Vortrag erzählt er offen von seinen Expeditionen, sinniert über Training, Exposition, Scheitern sowie Glück und spricht über die Vision, als Wasserbotschafter seinen eigenen Weg zu gehen. Bromeis’ Fazit: „Auch der bügl in Tuor ist mit dem Rhein verbunden.“

Im Anschluss wird Medienfachmann Christian Gartmann mit Ernst Bromeis das Gespräch suchen und letzte Details zur Expedition Rhein 2014 zu ergründen versuchen.


Hotel Aurora
Ardez
20.00 Uhr

www.uno-weltwasserwoche.ch

Val Cadlimo
Val Cadlimo
Stausee Sontga Maria Lukmanierpass
Stausee Sontga Maria Lukmanierpass
"Überfahrt" D/NL
Rheinmündung
Rheinmündung
Team Expedition Rhein 2014
Team Expedition Rhein 2014

Dienstag, 24. März 2015

"Tropfen bilden einen Bach..." und "Trennen Mauern was ursprünglich verbunden war?" am 24. März UNO-Weltwasserwoche in Scuol.

„Tropfen bilden einen Bach. Bäche bilden einen Fluss. Flüsse bilden einen Strom“ mit Werner Reichle
Vor dem Anlass mit Köbi Gantenbein findet die ordentliche Generalversammlung der Pro Büvetta Tarasp statt. Der Verein für die Rettung der Trinkhalle wurde vor drei Jahren gegründet. Dazu der Präsident Werner Reichle: „Pro Büvetta Tarasp“ hat mit meiner Begeisterung für das Baujuwel, der Büvetta, begonnen. Allmählich hat sie sich verbunden mit dem Element Wasser und mit der Idee der neuen Nutzung als Weltwasserzentrum „Pol des Wassers“. Eine Generalversammlung kann zwar trocken sein, doch steter Tropfen höhlt den Stein und gibt die Hoffnung, dass bald die Geldströme fliessen!
Ich freue mich auf Ihren Besuch.“ Die Versammlung ist öffentlich.

Café Benderer
20.00 Uhr

 

„Trennen Mauern was ursprünglich verbunden war?“ mit Köbi Gantenbein
Nachdem 2014 Gion A. Caminada uns beehrt hat, freuen wir uns auf eine weitere prägende Persönlichkeit im Bereich der Architektur: Köbi Gantenbein. Der Herausgeber der Architektur- und Designzeitschrift Hochparterre beschreibt sich folgendermassen: „Die Wasserbiografie. Jahrelang war mir das Buch «Wilde Wasser - starke Mauern» das liebste; bald begeisterte mich das Können der Ingenieure und Baumeister, doch ich studierte auch den Zusammenhang zwischen Wasser, Brücken und Umweltzerstörung. Und schliesslich lief ich allen grossen Flüssen Graubündens von der Quelle bis zur Kantonsgrenze nach.“Seit 1988 „baut“ er heute mit 14 Kolleginnen, fünf Kollegen und einer Lehrtochter an Hochparterre. 2013 erhielt er den Zürcher Journalistenpreis. Seit 2014 ist Köbi Gantenbein Präsident der Bündner Kulturförderungskommission. Und - er war mal Bademeister...

Café Benderer
20.45 Uhr

www.uno-weltwasserwoche.ch

Köbi Gantenbein
Köbi Gantenbein
Büvetta/Trinkhalle
Büvetta/Trinkhalle

Montag, 23. März 2015

"Blaues Gold" und "Kon-Tiki" am 23. März UNO-Weltwasserwoche in Scuol.

„BLAUES GOLD“ – Ein Märchen aus den Bündner Bergen mit Annetta Baumann und Uorschla Rauch

Annetta Baumann erzählt in „BLAUES GOLD“ von der Bedeutung des Wassers als essentielle Lebensgrundlage. Ein Herrscher beschliesst: „Nun soll einer meiner Söhne König werden!“ Jeder der drei möchte auf dem Thron sitzen! Der Vater verspricht: „Wer den grössten Schatz des Reiches findet, der darf die Krone tragen.“ Zwei Prinzen sammeln auf ihrer Reise unermessliche Schätze. Der Jüngste begegnet erst einer arglistigen Hexe und erfährt später das Geheimnis der Quellnymphe. Für welchen der Prinzen entscheidet sich der König? Die Märchenstunde richtet sich an Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren. Die Eltern- und Grosseltern sind herzlich willkommen. 

 

Biblioteca populara
Scuol
Chasa du Parc
17.00 Uhr


„ Kon-Tiki – mit dem Floss Kulturen verbinden“ 

Letztes Jahr war es noch ein visuelles Experiment im und am Wasser. Jetzt schon nicht mehr wegzudenken. Auch die 3. UNO-Weltwasserwoche wird mit zwei Filmabenden bereichert. Die Filmvorführungen finden im speziellen Ambiente statt, nämlich im grossen Becken des Bogn Engiadina Scuol. 

Die Reise der Kon-Tiki wurde zur Legende: Der junge norvegische Forscher Thor Heyerdahl überquert 1947 auf einem selbst gebauten Floß aus Balsa-Hölzern, genannt Kon-Tiki, die Weiten des pazifischen Ozeans – mit ungewissem Ausgang. Die riskante Forschungsreise ist für den Norweger die einzig reale Chance, seine revolutionäre Theorie zu beweisen: Polynesien wurde vor 1500 Jahren zuerst – und zwar genau mit einem solchen Floß - von Südamerika aus besiedelt.

Fast 8000 Kilometer lang segelt der Nichtschwimmer auf dem primitiven Floß zusammen mit einer fünfköpfigen Crew über das offene Meer. Ohne jegliche moderne Ausrüstung ist die Kon-Tiki den Naturgewalten tagtäglich ausgesetzt. Die Geheimnisse der Tiefsee, gewaltige Orkane und brutale Haiangriffe in Kombination mit großen Emotionen und Konflikten innerhalb des kleinen Teams lassen die Tour zu einem der spektakulärsten Abenteuer des 20. Jahrhunderts werden.

 

Die Filmbesucherinnen und Filmbesucher dürfen die Vorführung in Badehose und Badekleid aus dem Wasser oder Barfuss und in legerer Bekleidung am Beckenrand im Kinostuhl geniessen.

 

Bogn Engiadina
Scuol
20.00 Uhr
Eintritt CHF 10,-

 

www.uno-weltwasserwoche.ch

 

/var/www/web161Plakat Blaues Gold_PlakatA3
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/var/www/web161Fot Kon-Tiki-movie-review-1600x1066
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/var/www/web161Foto Kontiki
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Samstag, 21. März 2015

"Und wo bleibt das Wasser?" mit Moritz Leuenberger und Risch Biert.

Was bedeutet Wasser für den ehemaligen Umwelt-, Verkehrs-, Energie- und Kommunikationsminister? Ein Transportweg? Ein Energiespender? Ein Umweltelement, das geschützt werden muss?

 

Oder bedeutet es sogar viel mehr? Ist Wasser Ursprung unseres Leben, unserer Sprache Kultur und Religion? Zu diesen und anderen Fragen versucht Moritz Leuenberger am Samstag, 21. März, Antworten zu finden.

 

Die Rede von Moritz Leuenberger wird eingerahmt mit Musik. Der Pianist Risch Biert (sein Vater stammte aus Scuol) wird Ausschnitte aus der Suite "A la riva da l'En" vom Bündner Komponisten Armon Cantieni interpretieren sowie das Prélude von Claude Debussy "Des pas sur la nège" vortragen. Im Weiteren erklingt eine eigene Improvisation über ein Gedicht des Engadiner Lyrikers Andri Peer.

Nach der Rede von Moritz Leuenberger wird der ehemalige Spitzenpolitiker mit Wasserbotschafter Ernst Bromeis ins Gespräch kommen. Noch offene Fragen können auch vom Publikum gestellt werden.

 

Moritz Leuenberger: 

Moritz Leuenberger ist einer der bekanntesten Politiker der Schweiz. Von 1995-2010 gehörte er dem Bundesrat an und war zweimal Bundespräsident. Als Vorsteher des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK begegnete er dem Wachstum der Mobilität mit einer nachhaltigen Verkehrspolitik und dem zunehmenden Energieverbrauch mit dem Energiegesetz und einer CO2 Abgabe.   

Während seiner Zeit als Nationalrat war er u.a. Präsident der PUK, welche zur Aufdeckung des Fichenskandals führte. In dieser Zeit gehörte er auch als Justizdirektor der Zürcher Regierung an. Er war der erste Schweizer Cicero-Preisträger für die beste politische Rede im deutschsprachigen Raum.

Moritz Leuenbergert
Moritz Leuenbergert
Risch Biert
Risch Biert

Freitag, 20. März 2015

Nichts verbindet (und trennt?) uns mehr als das Wasser

In einer Zeit wo vieles unterzugehen scheint ist es gut, wenn man schwimmen kann.

In diesem Winter 2015 sind uns die Krisen auf der Welt sehr nahe gekommen. Der Schweizer Tourismus und die Exportwirtschaft stehen inmitten grosser Herausforderungen. Die Flüchtlingsströme aus dem Süden gelangen auch zu uns in die Schweiz.

Wir verhandeln mit der EU über eine Zuwanderung nach unseren Vorstellungen, ohne die gewinnbringenden Bilateralen-Abkommen gefährden zu wollen. Die Krise in der Ukraine beschäftigt uns in Westeuropa mehr als uns lieb ist.

In diesem Umfeld gestalten wir die 3. UNO-Weltwasserwoche im Unterengadin. Es ist kein Ort für Auserwählte, an denen die oben beschriebenen Krisen wie ein Stück Holz im Inn vorbeiziehen würden. Nein, das Stück Holz ist gross und sperrig – und klemmt. Es braucht die ganze Kraft einer Gemeinschaft um das gestaute Wasser wieder ins Fliessen zu bringen.

Zeiten, in denen das Wasser bis zum Hals steht, fordern uns heraus gemeinsam zu schwimmen und zu kooperieren. Ein Weg ist es, nach dem suchen, was uns verbindet, und nicht nach dem zu streben, was uns trennt. Die UNO-Weltwasserwochen bieten einer ganzen Region die Chance auf dieser „verbindenden Welle“ zu reiten und mitzugestalten.

Die UNO-Weltwasserwochen sind innovativ. Aus der Unterengadiner Geschichte und Tradition heraus das Verbindende suchen um mit neuen Ideen weiter zu gestalten, ist der Antrieb. Innovation heisst nicht primär Millionenprojekte aus dem Boden zu stampfen, sondern mit Selbstbewusstsein organisch zu wachsen.

Ich freue mich auf gemeinsame, verbindende Tage. Bainvgnüts a l’aua.

Ernst Bromeis-Camichel, Grenzschwimmer und Wasserbotschafter,
Organisator UNO-Weltwasserwoche

www.uno-weltwasserwoche.ch