Donnerstag, 16. September 2010

Chancen auf Milestone - Schweizer Tourismuspreis

Chancen auf Milestone - Schweizer Tourismuspreis. Ende September werden die Nominationen bekannt gegeben. Mal schauen, wie gross die Chancen sind.

Ankunft vom "Blauen Wunder" am 1. August in Luzern.

Freitag, 3. September 2010

Interview für Engadiner Woche und Samedaner Wassertage

1.      Was bedeutet Ihnen Wasser?

Wasser ist alles! Es tönt radikal, ist aber eine Tatsache. Und ohne Wasser ist alles nichts! Ohne Wasser gibt es kein Leben und somit auch keine Menschen. Es ist diese Radikalität vom „Blauen Gold“, das mich u.a. fasziniert. Wir müssen ca. 2 Liter pro Tag trinken um zu Leben. Und wenn es zu viel ist, wie z.B. die Katastrophe in Pakistan, bringt es für die Menschen Tod und Verwüstung. Im Kern ist es aber immer das gleiche Element, das alles in sich umhüllt.

 

2.       Hat Wasser für Sie auch eine düstere, gefährliche Seite?

Die Gefahr kommt für mich in meinem schwimmerischen Alltag eher da vor, wo ich Fehler machen könnte. So zum Beispiel, wenn ich unvorbereitet im 2 Grad Celsius kaltem Eiswasser   oder konditionell unvorbereitet 26km von Brunnen nach Luzern schwimmen würde. Oder im Fluss die Strömung nicht richtig einschätzen würde. Wenn etwas geschieht, trägt das Wasser nie die Schuld. Das Wasser macht das was es muss. Der Fehler kommt immer vom Mensch.

 

3.       Hat man nicht einmal genug davon, in Seen zu schwimmen?

Nein. Alle Seen haben eine eigene Seele – und somit ist jeder See, wie jeder Mensch, anders. Die grossen Süsswasserseen sind neben der physischen Belastung auch eine enorme Herausforderung für den Kopf. Die Gefahr besteht, dass man sich im vielen Wasser verliert, da man sich so klein vor kommt. Gedanklich kann man sich nirgends mehr orientieren, alles scheint bodenlos und unendlich weit. Mitten im Genfersee stand ich der Verzweiflung nahe.

 

4.       Welcher See gefällt Ihnen am besten?

Jeder See ist gleich wichtig. Ob gross oder klein. Ob der See Kilowattstunden produziert oder „nur“ für die Frösche da ist. Es gibt keinen „Schönsten See“.

 

5.       Wo würde Sie gerne noch schwimmen?

Der Rhein im 2012 ist fix auf meinem Programm. Das Verbindende zwischen der Quelle in Graubünden und den grossen Seen in der Schweiz ist der Fluss. Der Fluss verbindet aber auch ganze Kulturen. Der grösste Fluss Europas ist der Rhein. Und diesen „Überfluss“ von der Quelle bis Rotterdam im Wasser zu erleben, das ist meine nächste grosse Vision, die ich mit aller Kraft realisieren möchte.

 

6.       Was bezwecken Sie mit dem "Blauen Wunder"?

Wie eingangs erwähnt, gibt es keine Menschen ohne Wasser. Momentan haben wir in unseren Breitengraden noch genug davon. Andere Menschen sterben oder dürsten immer öfters, weil „Das blaue Wunder“ fehlt, oder falsch verteilt ist. Sauberes Trinkwasser ist seit diesem Jahr ein Menschenrecht. Wir müssen alle Massvoll mit diesem „Blauen Wunder“ umgehen, damit alle davon haben, und es uns weiterhin geben wird. Dessen sollten wir uns bewusst sein: „Das blaue Wunder“- Erde wird es auch ohne Menschen geben, der Umkehrschluss gilt aber nicht.

 

7.       Was sagen Sie zu den Samedaner Wassertagen?

Es braucht überall Wassertage. Damit aus den Tagen Wasserwochen und Wasserjahre werden. Die Samedaner Wassertage sind ein kleiner Tropfen, so wie die Bemühungen vom „Blauen Wunder“ es auch sind. Doch viele Tropfen bilden einen See oder einen Fluss, und dann werden die grossen Veränderungen war. „Wunder“ geschehen dank der Initiative aller.

Lai da Segl von Maloja aus gesehen.
Richtung Maloja unterwegs.
Isola am Lai da Segl.

Dienstag, 3. August 2010

26 Kilometer später und 48 Stunden danach

Endlich in Luzern und zu Hause angekommen. „Das blaue Wunder – Schweiz 2010“ ist Geschichte. Ich habe es geschafft, und auch der Vierwaldstättersee und sein Süsswasser ist endlich. Am Sonntag war ich ob meiner Leistung auf den 26 Kilometern zwischen Brunnen und Luzern selber überrascht. Es lief sensationell für mich und ich konnte die ganze Schwimmstrecke wie geplant bis Luzern schwimmen. Nachdem ich bereits zwischen Montreux und Lausanne 24 Kilometer geschwommen war ist nun auch die Königsetappe geglückt. Wie ich die ganze Strecke nochmals mental und körperlich auf die Reihe bekam ist mir ein Rätsel, doch die menschlichen Ressourcen und Möglichkeiten überraschen mich immer wieder. Meine Leistung erscheint mir nicht normal, doch anscheinend ist das Unmögliche möglich, auch wenn man selber kaum daran glaubt.

Eigentlich wollte ich um 5 Uhr in Brunnen starten. Doch es war noch so dunkel, so dass ich nicht den ersten Fixpunkt vor Gersau anschwimmen konnte. Erst um 5.45 Uhr bin ich ins kalte Wasser gestiegen (+/- 15 Grad Celsius) und habe versucht jeden Meter, jeden Zug als wäre es mein Letzter  Richtung Luzern zu geniessen. Die ersten 5 Stunden bin ich beinahe ohne Pause durchgeschwommen. Nach einem 20 Minuten Halt im „Seetrichter“ auf der Höhe von Weggis, bin ich die letzten 10 Kilometer bis zum Wagner Museum kurz vor Luzern geschwommen. Da meine Ankunft bei der Kapellbrücke erst auf 17 Uhr angesetzt war, durfte ich noch 90 Minuten pausieren und letztmals meine Beine und Arme hochlagern.

Die Ankunft in Luzern werde ich nie vergessen. Partner, Freunde, Bekannte, meine Familie – alle waren sie da um mich zu empfangen. Gemeinsam haben wir gelacht und die vielen Gratulationen und Geschenke haben mich berührt.

Nun 48 Stunden später schreibe ich diesen Blogeintrag aus Chur, aus meinem Büro, meiner „Blauen Wunder“-Basis an der Sennensteinstrasse 22 in Chur. Ich bin noch nicht angekommen. Auch beim Schreiben dieser Zeilen, habe ich immer noch das Gefühl, dass der Bildschirm im Rhythmus der ewigen Wellen schaukelt. In meine Familie bin ich mit Leib und Seele wieder eingetaucht. Der Alltag und die Welt der Normalität und des Durchschnitts darf noch ein wenig warten. Möchte zuerst mal durchatmen und den intensivsten Monat in meinem Leben langsam setzen lassen. Schliesse die Augen und lasse mich treiben und tragen auf der endlichen Unendlichkeit. Grazia. 

Alle Blogeinträge unter: http://dasblauewunder.blogspot.com/ 

5.15 Uhr Besprechung der Schwimmstrecke Richtung Luzern.
Richtung Gersau.
Jeder Zug könnte der letzte sein.
Die gelbe Kraft
Endlich der "Durchstich" und erstmals seit dem 1. Juli wieder Luzern in Sicht.
Danke.
310 Kilometer für diesen Augenblick.
"Das blaue Wunder" soll weiter fliessen.

Samstag, 31. Juli 2010

Das Glück kam zur rechten Zeit wieder zurück.

 

Das Glück kam zur rechten Zeit wieder zurück. Heute herrlicher Tag im Zürichsee. Von Meilen Richtung Zürich schwimmend hat mich ein persönliches Naturschauspiel begleitet. Beim Atmen auf der linken Seite begleitete mich der Mond, bei Atmen auf der rechten Seite ging gerade die Sonne auf. Ich in der Mitte zwischen Mond und Sonne, mitten im Zürichsee. Die ersten 2 ¼ Stunden verliefen wie im Fluge. Windstille, ruhiger See – der ganze See nur für mich. In Küsnacht gab’s für mich und die ganze Crew im Hotel Sonne einen Kaffee und Brötli. Die Gastwirtschaft im Hotel Sonne wird das ganze „Blaue Wunder“-Team nie vergessen. Vielen herzlichen Dank. Der Schwumm bis Zürich-City ist schnell erzählt, denn ich war heute in Form. In Zürich angekommen, haben Gunther und seine Kollegen von der SLRG mir ein Diplom überreicht für’s durchschwimmen des grössten Sees vom Kanton Zürich. Grazia fichun für die tolle Begleitung die letzten zwei Tage.

Die gestrige Etappe war bisher die Schlimmste während der ganzen Tour. Morgens bei Kälte, Regen, Nebel und aggressivem Wellengang in Rapperswil in See zu stechen hat viel Überwindung gekostet. Das ganze Schwimmen bis Meilen war ein reiner Krampf. Kein Rhythmus, keine Kraft, nur Leere. Bei grosser Müdigkeit ist schwimmen „brutal“. Die letzten 5 Kilometer kamen mir unendlich vor. Ich hatte nicht mehr die (Rumpf-)Kraft um technisch korrekt zu schwimmen. Und wenn die Technik miserabel ist, sinkt die Geschwindigkeit markant. Gestern und heute zwar gleicher See, doch die beiden Tage waren wie Tag und Nacht.

Zum Glück war das Wetter heute auf unserer Seite. Nochmals ein Tag wie gestern, und ich hätte Zürich nicht via Wasserperspektive besucht. Die Weiterfahrt mit dem Rad nach Brunnen habe ich genossen mit der Vorfreude auf morgen. Ob ich die 26 Kilometer alle schwimmend bewältigen werde, bezweifle ich momentan. Meine Ressourcen sind wie die Seen und das Süsswasser endlich. Wahrscheinlich ist jetzt genug. 

Vor dem Einstieg in die zweite Zürichsee Etappe
Beim Lesen der Morgenlektüre
Mit Frau Julen vom Hotel Sonne
Das "Ironman" Diplom, überreicht von der SLRG Schwimmbegleitung

Freitag, 30. Juli 2010

Vom Zürichsee

Als Ernst heute Morgen schwimmen ging, goss es wie aus Kübeln. Und kaum war die Aufstuhlung für die Oper aus der Vornacht aufgeräumt, tummelten sich erste Marktkunden auf dem Hauptplatz.

Der Schwimmstart war nun inmitten von Regenwetter. Ernst merke diesen Tag die Müdigkeit und auch kleinere Wellen machen nun für ihn den See unruhig und bereiten Mühe. In Meilen angekommen, war er ganz schön müde.

Wir durften dann im Hotel Sonne direkt am See in Küsnacht etwas feines Essen, damit Ernst wieder zu kräften kam. Gegen Abend fuhr er ins Unterengadin zu einer Wasserveranstaltung in Guarda. Dort berichtetete er über das Blaue Wunder und seine Erfahrungen während dieser Woche.

Nun sind es noch zwei Etappen. Immer weiter, dem Horizont nach...

Supporter Tumasch

Donnerstag, 29. Juli 2010

Bäume und Kirchen

 

Es sind immer wieder die Bäume und die Kirchen, welche mir den Weg zeigen. Leuchttürme auch im stürmischen Zugersee. Der Zugersee war heute kaum schwimmbar. Teils wurden wir von Blitz und Donner begleitet, so dass wir zwischendurch an Land gehen mussten um einen Unterschlupf aufzusuchen. Der Wellengang war beträchtlich und v.a. im Seebecken vor Arth stemmten sich mir die Wellen entgegen. Der Sintflutartige Regen nahm mir die Sicht, so dass ich Arth nur ahnen konnte. Die Weiterfahrt mit dem Rad über Sattel/Rothenturm nach Rapperswil war wiederum nass und kalt. Heute habe ich Wasser in rohen mengen geschluckt.

Seitdem ich vor knapp einem Monat meinen grossen Seeweg begonnen habe, weisen mir immer wieder die Bäume und die Kirchen den Weg über die einheimischen Süsswassermeere. Beinahe auf jeder Halbinsel befindet sich in exponierter Lage nahe am Ufer ein einzelner Baum. Ob dies bewusst so gewollt ist, weiss ich nicht, auf jeden Fall sind es immer wieder die Bäume, die mir den Weg zurück ans sichere Uffer zeigen. In der Nähe von Dörfern und Städten sind es die Kirchen. Ich weiss nicht warum, aber stundenlang auf Kirchen zuzuschwimmen empfinde ich als Geborgenheit, im Gegensatz zum „Charme“ eines beliebigen Hochhauses.

Heute ist im Zugersee auch mein alter Triathlonfreund Rolf in „meine“ Welt eingetaucht. Rolf ist die ganze Strecke mitgeschwommen und ist nun Teil von der „Blauen Wunder“-Reise.

Auf dem Hauptplatz vor meinem Hotel in Rapperswil wird gerade Nabucco aufgeführt. Ich habe mich in den vergangenen Wochen nie gefangen gefühlt. Weder war ich ein Gefangener meines persönlichen Ehrgeizes noch habe ich mich jemals im „Grossen Wasser“ gefangen gefühlt. Es war die grosse Freiheit die ich erleben durfte. Es war der Geschmack von Abenteuer und vielleicht auch der Geschmack von „Narrenfreiheit“.

PS Heute Morgen im Regen von Zug waren auch Freunde von Dropforlife dabei. Vielen Dank für euren herzlichen Besuch. Auf bald. 

Mit Freunden am Zugersee vor dem Start
Sturm in Anzug
Schwimmbegleiter Rolf Heinrich
Zug um Zug vorwärts

Mittwoch, 28. Juli 2010

Burgäschisee, Hallwilersee, Zugersee

 

See um See, Zug um Zug nach Zug. Komme momentan schnell voran und mental kaum nach. Die Mehrpässefahrt vom Montag hatte ich heute trotz dem gestrigen Ruhetag immer noch in den Knochen. Der Burgäschisee vom Montag war aber die Mühen Wert. Wer kennt schon den Burgäschisee? Der grösste See vom Kanton Solothurn. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass die Menschen eher despektierlich über die kleinen Seen reden. Der Burgäschisee sei je nur ein Tümpel im Vergleich zum Bodensee oder Lac Léman bekomme ich zu hören. Die gleiche Erfahrung habe ich auch im 2008 mit den teils kleinen Bündner Seen gemacht. „Das sind doch nur kleine Pfützen!“, hiess es teils von den Touristen, welche am Zürichsee oder Vierwaldstättersee leben. Nun, welcher See ist nun der Wichtigste? Ist der Bodensee wichtiger als der Burgäschisee? Ist der Lac Léman wertvoller als der Lai Sgrischus? Welcher Mensch ist nun wichtiger? Der Weisse, der Kleine, der Reiche..?

Heute hat mich Martin, auch er ein ehemaliger Unterengadiner, den ganzen Tag begleitet. Das Schwimmen im Hallwilersee war nicht allzu lange, doch auch die gut 8 Kilometer müssen immer zuerst geschwommen werden. Nach dem spannenden Interview mit Regina vom Fit for Life ging’s dann noch zusammen mit Martin mit dem Velo nach Zug. Bei strömendem Regen habe ich mehr Wasser geschluckt, als während dem ganzen Hallwilersee. Kurz vor Zug knirschte der aufgespritzte Sand zwischen den Zähnen.

Morgen folgt der Zugersee und die Überfahrt nach Rapperswil. Wird wiederum ein langer Tag, doch ich bin guten Mutes. 

Morgen früh beim Einstieg
Hallwilersee mit Alpenkulisse
Gegenverkehr
Intensives Interview mit Regina Senften vom Fit for Life

Montag, 26. Juli 2010

Über die Jura Hügelketten und den Burgäschisee

 

Heute ist Ernst um 7h15 in Miecourt (in der Nähe von Porrentruy) abgefahren. Die Distanz und die Strecke zum Burgäschisee in Solothurn waren etwas unterschätzt. Es waren etwa 80km bis zum Burgäschisee und es ging über mehrere Pässe der Jura Hügelketten.

Der Burgäschisee selber war ein lieblicher kleiner See mit hervorragender Wasserqualität, in dem das Schwimmen angenehm ist bei 24° warmem Wasser. Empfangen wurde Ernst von Fans der Familie von Melanie Roth, der HTR Medienbeauftragten für „das Blaue Wunder Schweiz 2010“. 

Nach einer kurzen Stärkung in der Beiz des Strandbades Burgäschi ging es nochmals 2 2/2 Stunden auf das Rennvelo nach Seengen zum Hallwilersee, wo Ernst am kommenden Mittwoch seine Reise fortsetzen wird.

Den morgigen Ruhetag verbringt Ernst mit seiner Familie, um die Energie für den letzten Abschnitt des Blauen Wunders Schweiz 2010 zu tanken.

Supporter Tumasch

Nur für Schwimmer- zum Glück ist Ernst einer.
Fans der Familie Roth (und Remi)
Landschaft Burgäschi

Sonntag, 25. Juli 2010

Freu(n)de und Schwimmverbot

 

Mit Freu(n)den zwischen Basel und Lac de la Lucelle unterwegs – „Blauer Wunder“ Sonntagsausflug. Heute Morgen waren wir zu viert, als wir von der mittleren Rheinbrücke in Basel mit dem Rad Richtung Jura losgefahren sind. Meine Sportstudiumfreunde Reto und Claudio waren schon gestern bei der Ankunft im Rhein dabei und wollten heute mit mir „Das blaue Wunder“ auf dem Rad erleben. Philipp ist ein „alter“ Trainer-Freund aus meinen Zeiten als ich noch als Trainer im Triathlonzirkus tätig war. Zu viert sind wir Richtung Mariastein und Delémont geradelt. Den ersten Kaffee haben nur noch Phips und ich genossen. Reto hatte an seinem Trek Schaltprobleme und Claudio wollte noch um 16 Uhr Beachvolleyball spielen. Bis zum Lac de la Lucelle hat der Höhenmesser 1200 Höhenmeter angezeigt. In Lucelle angekommen durfte ich leider nicht im ca. 200 Meter langen See schwimmen. Naturschutzgebiet. Obwohl ich mich langsam wie ein Fisch fühle, habe ich das Verbot respektiert, denn „Das blaue Wunder“ ist ja nicht auf Weltrekordjagd. Ob ich nun schlussendlich ca. 300 Kilometer mit oder ohne Lac de la Lucelle geschwommen bin, ist wohl kaum relevant.

Bereits gestern hat mich erstmals meine Schwester Tina besucht. Sie hat mich mit Kuchen, Berliner und Wähe eingedeckt, so dass ich die kurze Bootsfahrt zwischen Augst und Schwarzwaldbrücke in Basel mit Ihr auch kulinarisch geniessen konnte. Ohne die grosse Unterstützung seitens meiner Familie wäre das Abenteuer „Das blaue Wunder – Schweiz 2010“ für mich nicht machbar. Allerdings machen sich bei mir gewisse Ermüdungserscheinungen bemerkbar, denn ich habe immer mehr Heimweh nach meinen Kindern und Cornelia. Allerdings starte ich morgen mit meinem Team in die letzte Woche und heute in einer Woche, am Sonntag Abend, ist die ganze Aktion vorbei. Ich hoffe sehr, dass uns das Glück auch in der letzten „Blauen Wunder“-Woche nahe steht und mich die letzten Seen wohlwollend empfangen werden.

 

Baden nicht erlaubt
Studieren der Info's über den Lac Lucelle
An der Schweiz-Französischen Grenze
Der nur 200m lange Lac Lucelle

Samstag, 24. Juli 2010

Per Andri

Gestern Gottlieben, Mamern, Stein am Rhein. Heute coole Fahrt nach Basel. Die Abschlussetappe von Gottlieben nach Stein am Rhein war geprägt von der wunderschönen Landschaft am Untersee und vom Platzregen auf den letzten Kilometern von Mamern nach Stein am Rhein. Der Regen war so stark, dass ich beim Schwimmen von der Aussenwelt nichts mehr als Nebel und millionen Wassertropfen wahrgenommen habe. Da ich die Gegend um Stein am Rhein nicht kannte, konnte ich mich nur dank der Hilfe der SLRG-Crew orientieren. Nach den knapp 60 Kilometern schwimmen seit dem Rheinspitz war es ein unvergleichliches Gefühl die Rheinströmung ab Eschenz bis Stein am Rhein zu spüren. Da ich alleine im strömenden Regen im grössten Strom Europas unterwegs war, habe ich die Zeit u.a. mit kurzen Tauchpassagen im Rhein genossen. Wenn man untertaucht und sich auf dem Rücken talwärts treiben lässt, kann man beobachten wie der Regen auf die Wasseroberfläche trifft. Ein einmaliges und exklusives Schauspiel auf meiner bisherigen Reise. Heute ging’s 120 Kilometer mit dem Velo von Stein am Rhein nach Rheinfelden/Augst. Bei 12 Grad Celsius ging‘s Rheinabwärts. Die letzten 2/3 Kilometer habe ich im Rhein zurückgelegt. „Wellnessprogramm“ nennt man das, wenn der Rhein einem das Schwimmen abnimmt.

Gestern hat in Mamern Sonja uns alle mit einer selbstgebackenen Wähe, mit Kaffee und Kuchen überrascht. Im strömenden Regen bei Kaffee und Kuchen - trifft die Seele. Grazia fichun Sonja für Deine grosse Unterstützung. Heute durfte ich mit meinem Freund Rodolphe gemeinsam die Etappe geniessen. Im Windschatten von Rod waren wir trotz Gegenwind sehr zügig Richtung Augst unterwegs, inklusive gemeinsamer Schwumm bis zur Mittleren Brücke in Basel. Vielen Dank Rodolphe, wir werden den Tag wohl nie vergessen.

Char Andri, tü m’hast muossà chi vala la paina da morder süls daints. L’etapa tanter Gottlieben e Stein am Rhein es per Tai. 

Alle Blogeinträge unter: Blog Das blaue Wunder

Am Seerhein bei Gottlieben. Hier beginnt der Untersee.
Untersee ich komme wieder.
Auch der Bodensee und sein Süsswasser ist endlich.
Grazia fichun Sonja für die wunderbare Überraschung in Mamern.
Stein am Rhein. Punkt.

Donnerstag, 22. Juli 2010

Unterstützung aus Gottlieben

 

Der heutige Tag war sehr abwechslungsreich. Am morgen ging Ernst um 6h15 in Romanshorn ins Wasser. Begleitet und betreut wurde er von Peter und Miriam von der SLRG. Das Schwimmen verlief reibunglos, lediglich war ein Wirt an Land nicht einverstanden, als Ernst mit dem Neopren "und oben ohne" auf die Toilette ging. 

Nach 1-2 Pausen erreichte Ernst den Hafen von Kreuzlingen, wo er für ca. 10km aufs Rennvelo stieg. In Gottlieben angekommen wurde er vom Hotel Krone Manager Markus Greter (selber Velofahrer aus Leidenschaft) herzlich empfangen. Anschliessend marschierte Ernst mit ca. 15 Personen aus der Gemeinde Gottlieben zur Badi Tägerwilen und schwamm abwärts zurück nach Gottlieben. Das ist ein neuer Teilnehmerrekord (die Gemeinde Gottlieben zählt 300 Einwohner, die Hälfte war in den Ferien und somit war der Anteil der "mitschwimmenden Bürger" 10%). 

Es folgte ein Apero vor dem Hotel, spendiert von der Gemeine Gottlieben - vielen dank. Der gut platzierte Container stiess auf reges Interesse. Um 20h gab es im Hotel eine öffentliche Präsentation und Diskussion rund um das Wasser und um das Blaue Wunder Schweiz 2010. Dies führte zu interessanten Begegnungen. 

Ein aufregender Tag geht zu Ende, und das Blaue Wunder Team legt sich aufs Ohr. 

Supporter Tumasch

 

 

Apero vor dem Hotel Krone in Gottlieben
Begleitung von Einwohner aus Gottlieben
Abendstimmung bei der Badi Tägerwilen
Köstlicher Apero

Unterstützung aus Gottlieben

 

Der heutige Tag war sehr abwechslungsreich. Am morgen ging Ernst um 6h15 in Romanshorn ins Wasser. Begleitet und betreut wurde er von Peter und Miriam von der SLRG. Das Schwimmen verlief reibunglos, lediglich war ein Wirt an Land nicht einverstanden, als Ernst mit dem Neopren "und oben ohne" auf die Toilette ging. 

Nach 1-2 Pausen erreichte Ernst den Hafen von Kreuzlingen, wo er für ca. 10km aufs Rennvelo stieg. In Gottlieben angekommen wurde er vom Hotel Krone Manager Markus Greter (selber Velofahrer aus Leidenschaft) herzlich empfangen. Anschliessend marschierte Ernst mit ca. 15 Personen aus der Gemeinde Gottlieben zur Badi Tägerwilen und schwamm abwärts zurück nach Gottlieben. Das ist ein neuer Teilnehmerrekord (die Gemeinde Gottlieben zählt 300 Einwohner, die Hälfte war in den Ferien und somit war der Anteil der "mitschwimmenden Bürger" 10%). 

Es folgte ein Apero vor dem Hotel, spendiert von der Gemeine Gottlieben - vielen dank. Der gut platzierte Container stiess auf reges Interesse. Um 20h gab es im Hotel eine öffentliche Präsentation und Diskussion rund um das Wasser und um das Blaue Wunder Schweiz 2010. Dies führte zu interessanten Begegnungen. 

Ein aufregender Tag geht zu Ende, und das Blaue Wunder Team legt sich aufs Ohr. 

Supporter Tumasch

 

 

Apero vor dem Hotel Krone in Gottlieben
Begleitung von Einwohner aus Gottlieben
Abendstimmung bei der Badi Tägerwilen
Köstlicher Apero

Mittwoch, 21. Juli 2010

Glück und Schmerzen

 

Freundschaft geschlossen mit dem Bodensee – ca. 20 Kilometer über Rheinspitz, Rorschach, Arbon nach Romanshorn. Heute Morgen hat mir Josef von der SLRG vor dem Start in Rheinspitz Mut zugeredet. Josef hat es verstanden die richtigen Worte zu finden, denn der Bodensee kam mir zu gross vor. Nach drei Wochen unzähliger Kilometer in den Wasserlandschaften der Schweiz schmerzt mein Körper. Die Schultersehnen sind entzündet, die Haut hat offene Stellen vom Neoprenanzug und mein gesamter Körper fühlt sich schwer und träge an. Ruhetage und Schlaf reichen nicht mehr aus um zu regenerieren, und der extreme körperliche Zustand wird sich wohl für die nächsten zwei langen Etappen im Bodensee noch kumulieren. Doch die extreme körperliche Erfahrung mit der mentalen Belastung über Stunden und Stunden im Wasser zu verbringen, ist für mich der einzige Weg, um „Das blaue Wunder“ mit all seiner Kraft zu be-greifen. Nur dank meinem körperlichen, seelischen und intellektuellen Einsatz ist es für mich möglich in unsere Umwelt vollumfänglich  einzutauchen.

Auch mein heutiger Wasserweg zwischen Rheinspitz und Romanshorn war wiederum einer dieser Wege, die ich nie vergessen werde. Vielleicht ist es meine persönliche Pilgerreise, mein Jakobsweg, den ich mit Leib und Seele erleben darf und ich mir ausgesucht habe.

Momentan blitzt und donnert es im Romanshorn. Sturmwarnung ist angesagt. Dass ich bisher alle Seen durchschwimmen durfte ist ein immenses Glück. Bin gespannt, wie der Bodensee morgen und übermorgen sich mir zeigt.

Bodensee: ich hatte heute beim Schwimmen immer wieder französische Gedanken. Der Bodensee reicht dem „Grand Bleu“ die Hand. 

Beim Bestimmen der Distanzen
Uferkulisse
Morgen früh um 6h15 im alten Rhein
Ein köstlicher Kaffe während einer Pause

Montag, 19. Juli 2010

Bergetappe

 

Wildhaus – Schwägalp – Appenzell – Sämtisersee – Oberriet – Altstätten – Bodensee. – Ruhetag in Sicht! Das Radfahren war heute eine Freude. Über die Schwägalp am Säntis vorbei, kaum Verkehr und der leichte Anstieg nach Brülisau waren vom Feinsten. Zum Sämitsersee ging’s dann extrem steil zu Fuss. 1 Stunde und 10 Minuten waren angeschrieben, in „Blauer Wunder“-Manier haben wir (Andrea, Tumasch, Andy und ich) die Hälfte für den Anstieg benötigt. Der Sämtisersee liegt wunderschön in einer Senke in der Nähe vom Hohenkasten. Nur ca. 500 Meter lang aber mit einer grossen Ausstrahlung.

Als Belohnung nach dem Schwimmen gab’s Siedwurst mit Kartoffelsalat. Nicht die ideale Sporternährung aber für die Seele das Beste. Radelnd ging’s zum Abschluss nach der Abfahrt via Oberriet, Alstätten, Rheineck zum Rheinspitz beim alten Rhein. Hier werde ich am Mittwoch in das zweite grosse Schweizer Süsswasser Meer eintauchen. Zuerst gibt es aber Morgen Dienstag einen Ruhetag. Die vergangene Woche war lang mit den Seen Lac de Neuchâtel, Sarnersee, Walensee, Silsersee und Sämtisersee. Da die Veloetappen auch nicht „ohne“ waren (Bern- Sarnen, Sarnen-Pragelpass-Weesen, Walenstadt-Lenzerheide, Maloja-Scuol und Wildhaus-Bodensee) spüre ich Arme und Beine. Auch mein Kopf braucht morgen und heute Abend Ruhe.

Fazit: Bin nicht mehr normal und hoffe, dass ich diesen Zustand bis am 1. August in Luzern konservieren kann. 

Wandern zum Einstieg am Sämtisersee
Start am frühen Morgen in Wildhaus