Von Heidenfahrt bei Mainz schwimmt Ernst am Morgen fast 25 Kilometer bis Bingen. Ab hier ist der Rhein zum letzten Mal eine Gebirgsstrecke: In mehreren Schlingen hat er sich über Jahrmillionen in den Fels gefressen. Steil und schmal schlängelt sich die gewaltige Wassermasse durch das Rheinische Schiefergebirge - und mit ihr auch die Schwerlast- und Passagierschiffe.
Über die Jahrhunderte sind hier Schiffe und ihre Mannschaften verunglückt. Ein Ruderbruch oder eine andere schwere Beschädigung war oft das Todesurteil für Schiff und Mannschaft. Unzählige Kähne sind am Loreleyfelsen zerschellt. Kein Wunder, ranken sich um diesen berühntesten Felsen Deutschalnds unzählige Legenden, Mythen und Sagen.
Für Ernst bedeutet das UNESCO Welterbe Loreley noch einmal Schwimmverbot: Erneut ist er gezwungen, eine grössere Strecke zu Fuss zu gehen. Die 18 Kilometer wären für den Athleten an sich kein Problem, wären da nicht noch die Schwielen unter seinen Fusssohlen: Am letzten Sonntag war er in teils nassen Schuhen 50 Kilometer gegangen. Ernst beisst sich durch, kommt trotz Schmerzen gut gelaunt in St. Goar an und posiert gleich noch vor dem Loreleyfelsen. Ab hier darf er morgen weiterschwimmen.
Neu im Team: Patrick Jecker, ein Studienfreund von Ernst aus Basel: er wird uns die nächsten Tage im Kanu begleiten. Und ein grosser Dank an Jürgen Schellhas vom Kanuclub Oppenheim: Er war gestern und heute spontan als Kanute eingesprungen.
Sportler helfen sich gegenseitig - ein weiteres Beispiel für die Hilfsbereitschaft, die wir jeden Tag erfahren.
140807_Ernst Bromeis_Loreleifelsen © Das blaue Wunder - Christian Gartmann
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