Der Lärm eines Platzregens auf dem Dach des Wohnmobils macht die Mannschaft früh hellwach. Das Wetter reisst aber rasch auf und zeigt sich zum Startzeitpunkt freundlich. Nun ist es windstill und Ernst kommt gut voran, obwohl er fast keine Strömung nutzen kann.
Nur fünf Kilometer nach dem Frühstück wartet die erste Schleuse – von weitem schon sind die Betonbauten der Stauwehre in der topfebenen, sattgrünen Landschaft zu sehen.
Schleusen sind für Schwimmer nichts Gutes: Kilometer vor und nach den Toren ist das Schwimmen aus Sicherheitsgründen verboten. Nach dem Wiedereistieg saugen sie Ernst bergwärts – mit mühsamer Ausdauerarbeit befreit er sich Meter um Meter aus ihrer destruktiven Anziehungskraft.
Ab Mittag kommt Wind auf. Zuerst zaghaft, dann immer stärker. Gegen Abend kämpft Ernst gegen Westwind mit Stärke fünf. Es ist, wie wenn er bergauf schwimmen müsste.
Nach insgesamt sechs Stunden im Wasser und 30 Kilometern ist die Schleuse Hagestein dann doch erreicht. Sie ist die letzte auf der langen Expedition durch Europa an die Nordsee.
Ab morgen sind wir im Rheindelta – und damit den Gezeiten ausgesetzt. Aber das ist ein anderes Thema...
140816_Schleuse Hagestein © Das blaue Wunder - Belli Wenger
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen