Bei der Ersamusbrücke in Rotterdam liegt der Rhein-Kilometer 1001 – gemessen ab Konstanz. Sie ist für Ernst ein weiterer «magischer Ort» auf seiner Expedition. Schon um halb sieben bricht er mit der besten Gezeitenströmung auf, um die Stadt vor 9 Uhr zu erreichen. Das Vorhaben gelingt: Just zum Einsetzen der Flut vollendet er den Kilometer 1001 unter der Erasmusbrücke. «Wir hätten keine 10 Minuten länger schwimmen können», lacht er bei der Pause beim Rotterdamer «Hotel New York».
Die Bevölkerung von Rotterdam macht die Passage zu einem besonderen Erlebnis: Radiostationen in der Stadt hatten am frühen Morgen ausführlich über den Schweizer Schwimmer berichtet, über dessen «kleine, leise» Expedition bisher kaum jemand etwas gewusst hatte. In Rotterdam stehen nun hunderte von Schaulustigen an den Ufern des Rheins und winken Ernst und seinen Begleitern zu. «Das war richtig inspirierend.»
Beim Kilometer 1001 ist aber vorerst auch wieder Schluss mit Schwimmen: Die Hafenmeisterei erlaubt weder das Durchschwimmen der Einfahrten zu den zahlreichen Hafenbecken, noch des 20 Kilometer langen Kanals für Hochseeschiffe zwischen Rotterdam und Hoek van Holland.
Ernst nimmt’s sportlich und geht die anstehenden gut 30 Kilometer noch einmal zu Fuss: «Natürlich ist es ärgerlich, dass ich diese Strecke trotz meiner erfahrenen Begleiter nicht schwimmen darf. Aber die Weisung dient objektiv betrachtet meiner Sicherheit und sie ist auch zu respektieren.»
Allein zu Fuss unterwegs nimmt er gedanklich Abschied vom Rhein und seiner Expedition 2014. Er ist froh, wieder nach Hause zu kommen und gleichzeitig sehr traurig, dass sein grosses Projekt nun morgen zu Ende geht.
140819_Kilometer 1001 © Das blaue Wunder - Pablo Pinkus
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